Evolution als Modell – Veranstaltungsreihe
Helle Panke und Berliner Debatte Initial
Interessierte, die regelmäßig eingeladen werden möchten und noch nicht in der Mailliste eingetragen sind, senden bitte eine Mail an rla@berlinerdebatte.de
Kennwort: Evolution Helle Panke
3. Vortrag
6. April 2016, 19:00 Uhr. Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin
Rainer Land
Warum sind evolutorische Modelle in Theorien sozialen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklung unverzichtbar?
- Wie ist die Kumulation funktionaler Veränderungen in Gesellschaftssystemen zu verstehen?
- Wie funktionieren gesellschaftliche Selektionsverfahren?
- Was ist Koevolution?
In seinem Vortrag geht Rainer Land davon aus, dass evolutorische Modelle als Bestandteile von Theorien sozialen Wandels, gesellschaftlicher Entwicklung bzw. grundlegender historischer Veränderungen unverzichtbar sind. Nach einer Darlegung der Eigenschaften von sich reproduzierenden Systemen wird er versuchen, darzustellen, warum Funktionalität (Selbstreproduktion und Erhaltung des Umweltverhältnisses) nur durch die Selektion rekombinierter Variationen inhaltlich erklärt werden kann. Dann wird er an einigen Beispielen erläutern, wie evolutorische Modelle in Theorien und Beschreibungen der Entwicklung bestimmter Sozialsysteme eingebaut sind und was Evolution der Evolution im Zusammenhang bedeutet. Für Interessierte hier ein Entwurf . Der Text wurde mit der Einladung auch per Mail zugeschickt.
Nach dem Vortrag gab es Kommentare und Hinweise.
Kommentar und Kritik von Hans Thie mit Antwort von Rainer Land als pdf
—————– Archiv: ———————————————–
1. Veranstaltung: 24.11.2015, 19:00 Uhr
Kopenhagener Str. 76, 10437 Berlin
Evolution in der Gesellschaft?
Über den Sinn von Theorien sozialer Evolution und ihre Voraussetzungen.
Prinzip und Problematik des Evolutionskonzepts von Niklas Luhmann.
Vortrag von Stephan Müller
Diskussion: Rückfragen von Rainer Land, offene Diskussion mit dem Publikum.
Stephan Müller hat ein Buch zu dem Thema geschrieben:
Theorien sozialer Evolution: Zur Plausibilität darwinistischer Erklärungen sozialen Wandels Transcript 2010
Weitere Texte von Stephan Müller
Einladung als pdf: 1 Evolution Erste Veranstaltung
2. Vortrag:
17.02.2016, 19:00 Uhr. Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin
Peter Beurton
Der Subjektbegriff in der biologischen Evolutionstheorie
- Subjekt und Objekt in der Evolutionstheorie. Adaptation und determinierte Umwelt.
- Inwiefern ist die biologische Art Subjekt der Erzeugung von Neuem
- Zur Analogie zwischen Produktionsverhältnissen in menschlichen Gesellschaften und tierischen Verkehrsverhältnissen
In seinem Vortrag wird Peter Beurton die Subjekt-Objekt-Dialektik in der biologischen Evolution darstellen. Dabei sind zwei Zusammenhänge zu entwickeln: Erstens der zwischen
Art und ihrer determinierten Umwelt. Evolutionäre Anpassung (Adaptation) in der Artentwicklung kann nicht als Anpassung an eine vorgegebene Umwelt verstanden werden. Vielmehr wird die determinierte Umwelt als Objekt selbst durch das Verhalten der Art zur Umwelt gesetzt. Mit der evolutionären Veränderung der Art verändert sich auch deren determinierte Umwelt.
Zweitens wird Peter Beurton darstellen, inwiefern biologische Verkehrsverhältnisse als Analogie zu gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen aufzufassen sind. Interessenten können Texte von Peter Beurton hier finden
Beurton, Peter (1990): Werkzeugproduktion im Tierreich und menschliche Werkzeugproduktion. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 38 (1990), S. 1168-1182. Auch in Marxistische Blätter44(2006)3 und 44(2006)4.
Beurton, Peter (1975): Einige Bemerkungen zur Mosaikevolution. In Zeitschrift für geologische Wissenschaften. 1975 H. 5, Verlag für Geowissenschaften Berlin, S. 539-545.
Beurton, Peter (1979): Biologische Evolution als Subjekt-Objekt-Dialektik. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 1979, H. 5, S. 558-570.